Das keuchende Husten eines Kettenrauchers durchdrang den Raum. Von der sich manifestierenden Gestalt fiel in großen Mengen Staub herab, bis deutlich eine Person erkennbar wurde.
“Zeus!”, riefen D, P und H.
“Schulz!”, riefen Peter und Sven zur gleichen Zeit.
“Korrekt!”, würgte er hervor. „Nennt mich doch, wie ihr wollt, ihr Wilden. Wusste doch, dass ich euch hier finde. Peter, gute Arbeit. Unser Ehrengast hat es wohlbehalten hierher geschafft. Sven, ich will auch gleich zur Sache kommen. Wir haben uns heute hier versammelt, um die Frage zu klären, was der Weisheit letzter Schluss ist. Kannst du mir die Frage bitte beantworten?“
Sven, der wie paralysiert dastand, fixierte mit seinem Blick ungläubig Mo, der wiederauferstanden zu sein schien und unablässig Bier ins Bodenlose zapfte, ohne eine Miene zu verziehen. Gefühlt vergingen in dieser Stellung einige Jahre, in denen die Frage unbeantwortet im Raum stand und niemand es wagte, einen Einwurf zu machen.
Da hatte Sven plötzlich eine Eingebung und schrie: “Zweitens: Ich und du und Sven und alle Menschen, und alles Bewusstsein um uns herum existiert, nur die Welt an sich, mit all ihren Objekten und Formen und Gegenständen, entspringt unserer Einbildung. So wären wir rein geistige Wesen, die miteinander kommunizieren und eine kollektive Phantasie kreieren, die wir gemeinsam befüllen und ausschmücken, und in der sich nur der Blickwinkel auf das Geschaffene unterscheidet. Unser aller objektiver Geist schafft die Welt und das Individuum verleiht ihr Perspektive.”
„Hmm, nun ja, sicherlich, naja.“ Schulz sah ärgerlich zu Peter herüber. „Nur, das hier ist kein Multiple-Choice-Test, sondern eine ernst gemeinte Frage. So leicht kommst du mir nicht davon. Sollte dir nichts Eigenes einfallen, wirst du ein Opfer bringen müssen.“
Sven proklamierte: „Wir können uns nur geistig begreifen, da wir aus Teilchen bestehen, die sich konstant mit nahezu Lichtgeschwindigkeit bewegen. Wir sind überall zur gleichen Zeit im Universum. Nur Geist und Seele definieren unseren genauen Standpunkt, die Seele als Anker und der Geist als Kompass. Von dort aus können wir alles erreichen, denn wir sind reine Bewegung, ausgestattet mit Instrumenten der Verlangsamung. Die einzige Kraft, die uns am Boden hält und bremst, sind wir selbst. Ich laufe, also bin ich. Das ist der Weisheit letzter Schluss.“
Stille hüllt die verschworene Gemeinschaft ein. Mo stellt das Bierzapfen ein und guckt starr zu Boden. Hannes beginnt zu lachen, worauf ihm ein Blitz durchs Mark eilt.
„Mein lieber Sven, sagt Schulz, soll das eine Weisheit sein? Weisheiten sind viel profaner, sie offenbaren sich nur denen, die einen klaren Geist haben. Du hingegen bist zu verkopft, abgelenkt und sollst dich daher beweisen. Besinne dich, was dir am wertvollsten ist und lass es los. So, und jetzt ist hier Feierabend! Pan, Dionysos, bringt mir diesen Nichtsnutz von Halbgott hier weg!“ Er zeigte auf den sich vor Zuckungen auf dem Boden windenden Hannes. „Über eure Strafe reden wir später noch.
Mo, du hältst hier die Stellung und passt auf, wen du hier ab jetzt bedienst.“ Sagte er und verschwand in der Staubwolke, aus der er gekommen war.